Kapitel 9

Am Ende des Korridors setzte sich Sophies Mutter abrupt in ihrem prächtigen Bett auf. Eloise schlief darin allein, seit sie ihren Gatten ungefähr zwei Monate nach ihrer Vermählung in den Armen eines Hausmädchens angetroffen hatte. Ihr barscher Befehl, nie wieder ihr Schlafgemach aufzusuchen, war von dem Marquis mit starrer Miene aufgenommen worden. Seitdem störten sie nachts nur noch die Geräusche, die ihr spät nach Hause kommender Mann oder ein auf Abwege geratener Bediensteter verursachte.

Ohne Zögern zerrte sie an dem samtenen Klingelzug, der neben ihrem Bett hing. Die Marquise störte die Dienerschaft nachts normalerweise nur ungern, aber sie besaß ein unerschütterliches Vertrauen in ihren tiefen Schlaf (eine Gabe, wie sie mit einem bedeutsamen Seitenblick auf ihren Mann stets verkündete, die sie ihrem reinen Gewissen verdankte). Wenn sie aufgewacht war, dann aus einem guten Grund. Sie hatte ein Stöhnen und einen Schrei gehört, dessen war sie sich ganz sicher. Vielleicht wurde draußen vor dem Haus ein Gentleman ausgeraubt, und in diesem Fall war es ihre Pflicht, der armen Seele zu Hilfe zu eilen. Wieder zog sie an dem Klingelzug.

Schließlich erschien ihre Zofe, die ein wenig benommen und zerzaust aussah. Sie machte einen Knicks, den Eloise als wenig akkurat einstufte, und fragte: »Ja, Mylady?«

»Ich habe ein Geräusch gehört«, fuhr Eloise sie an. »Carroll soll sofort vor dem Haus nachsehen.«

Ihre Zofe knickste erneut und verschwand. Eloise lag starr unter ihrer Decke und starrte zu dem roséfarbenen Baldachin ihres altmodischen Himmelbetts hinauf. Ihr war ein schrecklicher Gedanke gekommen. Was, wenn ihr Mann inzwischen Frauen in ihr Haus schmuggelte? Es hatte wie eine Frauenstimme geklungen, wenn sie es sich bei wachem und klarem Verstand recht überlegte. ja, sie hatte das Stöhnen einer Frau gehört. Es erinnerte sie sogar an den Moment, als bei dem zweiten Hausmädchen die Wehen einsetzten, und zwar mitten im Salon und ohne ein Wort der Vorwarnung. Egal. wie verzweifelt die Haushälterin auch die Hände gerungen und ihr versichert hatte, alle hätten angenommen, das Mädchen sei einfach nur ein wenig kräftig für sein Alter, so erinnerte sich Eloise immer noch mit einem Anflug von ohnmächtigem Zorn an die Szene. Die Herzogin von Beaumont war zum Tee gekommen, und dann diese Blamage! Eloise würde es so lange sie lebte nicht mehr vergessen.

Der Gedanke an die Herzogin von Beaumont erinnerte sie an Braddon Chatwin. Waren die beiden nicht miteinander verwandt? Eloise war sich sicher, dass es sich bei der Herzogin um die Patentante von Braddon handelte. Er war ein netter, junger Bursche mit angenehmen Manieren. Natürlich ein Trottel, aber das waren ja alle Männer. Und er brachte einen sehr guten Stammbaum mit in die Ehe. Es würde bestimmt sehr nett, mit der Herzogin von Beaumont verwandt zu sein.

Sie hörte, wie Hausschuhe über den Flur liefen und schließlich schlüpfte Eloises Zofe zurück in das Schlafzimmer der Marquise.

Oh Mylady, alle sind in heller Aufregung! Carroll hat im Garten hinter dem Haus eine Leiter gefunden und sie ist gegen die Wand gelehnt.« Sie schwieg einen Moment lang, da ihr Instinkt ihr riet, es besser dem Butler zu überlassen, der Marquise zu sagen, dass die Leiter vor Lady Sophies Fenster stand.

Eloise kletterte aus dem Bett und knotete entschlossen ihren Morgenmantel zu. Ohne ein Wort marschierte sie durch die Verbindungstür in den Ankleideraum ihres Mannes und von dort aus in sein Schlafzimmer. Sie war sich ganz sicher, wo die Leiter stand - direkt vor dem Fenster ihres Mannes, da hatte sie gar keinen Zweifel. Die Dinge waren offensichtlich an einem Tiefpunkt angelangt, wenn sich die Mätressen ihres Mannes über eine Leiter in das Haus stahlen wie ein Lüstling in ein Bordell.

Daher war sie äußerst überrascht, als sie die Tür zu Georges Schlafgemach aufriss und den Marquis friedlich schlummernd und alleine in seinem Bett vorfand. Außerdem waren seine Fenster fest verschlossen und sein Schnarchen verriet, dass er offensichtlich mehr getrunken hatte als gut für ihn war, bevor er zu Bett gegangen war. Und er erwartete eindeutig keine Besucher.

Eloise eilte zum Bett ihres Gatten hinüber, packte ihn am Oberarm und schüttelte ihn heftig.

»Einbrecher, George, Einbrecher!« In der Aufregung fiel ihr gar nicht auf, dass sie ihren Mann beim Vornamen nannte, eine Höflichkeit, die sie ihm seit Jahren nicht mehr gewährt hatte.

»Hä? Was ist los? Einbrecher?« Der Marquis setzte sich auf und das Haar fiel ihm auf geradezu groteske Art und Weise über das eine Auge. Eloise stockte überrascht der Atem. War George etwa, ohne dass sie es bemerkt hatte, alt geworden? Sein dunkles Haar war mit grauen Strähnen durchsetzt, und wie er sie so verschlafen anblickte, sah er aus wie ein alter Mann. Aber seine Beine, die er in diesem Moment aus dem Bett schwang, um sich seinen Bademantel überzustreifen, waren jedoch immer noch kräftig und muskulös. Wie es schien, schlief George immer noch ohne Nachthemd.

Eloise folgte ihm beinah ein wenig melancholisch gestimmt aus dem Raum. Die Erinnerung an die ersten Monate ihrer Ehe war trotz der vergangenen zwanzig Jahre nicht verblasst. Wie viel Spaß es gemacht hatte, wenn der Marquis - George - ihr von der Verbindungstür zwischen ihren Zimmern zugezwinkert hatte und nackt, wie Gott ihn geschaffen hatte, auf ihr Bett zugeschlendert kam.

Nostalgie war jedoch das letzte, woran George interessiert war, als er die Haupttreppe hinunterstürzte. Er wollte gerade in den Garten hinter dem Haus rennen, als Carroll ihn am Arm packte

»Mylord.« Etwas in Carrolls Ton ließ George das Blut in den Adern gefrieren. »Die Leiter hat sich an das Fenster der jungen Lady angelehnt, Mylord.«

»Die Leiter hat sich angelehnt«, wiederholte George, während er über den Sinn dieser Worte nachgrübelte. »Sie hat sich angelehnt? Warum zum Teufel können Sie nicht Englisch reden, wie der Rest der menschlichen Rasse, Carroll?«

Carroll verkniff sich eine Erwiderung, die seinen Herrn an seine französische Nationalität erinnerte und sagte stattdessen stoisch: »Das obere Ende der Leiter lehnt an Lady Sophies Schlafzimmer, Mylord. Und«, fügte er mit einer gewissen Genugtuung hinzu, »das Fenster der jungen Miss steht offen.«

George starrte ihn perplex an. »Ihr Fenster steht offen?«, wiederholte er.

»Offen«, bestätigte Carroll beinah herzlich. »Es scheint mir, dass sie durchgebrannt ist, Mylord.«

»Durchgebrannt.«

Carroll begnügte sich mit einem Nicken. Er sah, dass die Marquise mit schnellen Schritten auf sie zukam und er wollte nichts mit ihr zu tun haben, wenn sie diese unbedeutende, nichtige Neuigkeit erfuhr.

»Vielleicht möchten Mylord in ihrem Zimmer nach einer Nachricht suchen.« Mit diesem Ratschlag verschwand Carroll unauffällig durch die Tür zum Dienstbotentrakt.

Dort kam er gerade rechtzeitig an, um die wachsende Belustigung der Dienerschaft im Keim zu ersticken. Eloise war, was solche Dinge anging, sehr förmlich und so wollten sich die Bediensteten beinah totlachen angesichts der Neuigkeit, dass ihre Tochter nach Gretna Green durchgebrannt war.

Carroll hielt ihnen eine strenge Predigt und befahl ihnen, nichts über die Schande auszuplaudern, die die hochherrschaftliche Familie ereilt hatte (obwohl das eigentlich verlorene Liebesmüh war!). Dann schickte sie alle zu Bett, aber erst, nachdem er unauffällig nachgezählt und sich davon überzeugt hatte, dass alle siebzehn Lakaien in ihren eigenen Betten liegen würden. Lakaien, das wusste er sehr gut, waren für die jungen Damen eine ständige Versuchung und er würde niemals über die Schande hinwegkommen, wenn Lady Sophie ein Auge auf einen seiner Burschen geworfen hätte.

In der Zwischenzeit hatte sich der Marquis von Brandenburg nicht von der Stelle gerührt und starrte auf die Fliesen aus italienischem Marmor hinunter, die die Eingangshalle zierten.

Seine Frau gesellte sich schweigend mit einer brennenden Kerze zu ihm. Sie war nicht die Sorte Frau, die duftige Negligees über ihrem Nachthemd trug; sie war in ein strapazierfähiges Gewand aus blauer, grober Baumwolle gehüllt, das sie von Kopf bis Fuß bedeckte.

»Nun?«, fragte Eloise ein wenig streitlustig. Und dann fügte sie eindringlicher hinzu: »George, George, was ist denn?«

Ihr Mann hob den Kopf und blickte sie an. »Sie ist weg. Carroll sagt, dass Sophie durchgebrannt ist. Unsere kleine Sophie.«

Vielleicht zum ersten, aber auch letzten Mal in ihrem Leben blieb Eloise auf unelegante Weise der Mund offen stehen.

»Nein!«

»Die Leiter lehnt an ihrem Fenster und ihr Fenster steht offen«, sagte George unglücklich. »Ich denke, es gibt keine Möglichkeit, dies zu vertuschen, nicht wahr?«

Eloise klappte entschlossen den Mund zu. »Das ist unmöglich«, flüsterte sie. »Sid würde mir, uns, so etwas niemals antun. Die Schande ... eine Tochter, die durchgebrannt ist ...«

»Du denkst doch nicht, dass wir zu nachgiebig mit ihr waren, oder?« Georges Gesicht wirkte eingefallen. »Ein paar Mal hatte ich vor, etwas über ihre Kleider zu sagen, aber ich dachte, ich würde auf meine alten Tage einfach nur altmodisch.«

»Unsinn«, sagte Eloise unsicher.

Sie drehte sich um und blickte starr in der Eingangshalle umher. Dann wirbelte sie herum und betrachtete ihren regungslosen Mann. »Komm schon, George. Wir müssen nachsehen, ob sie eine Nachricht hinterlassen hat. Vielleicht ist sie noch nicht weit. Wenn ja, dann müssen wir sie heute Nacht noch einholen.«

Gehorsam folgte George ihr die Treppe hinauf. Mann und Frau marschierten Schulter an Schulter den Flur entlang, aber keinem fiel auf, dass sie zum ersten Mal seit genau zwanzig Jahren so nah beieinander gingen.

Eloise blieb stehen und stieß dann die Tür zum Schlafzimmer ihrer Tochter auf. Das Fenster stand tatsächlich offen und die zarten Musselinvorhänge bauschten sich sacht in der nächtlichen Brise. Das Zimmer war dunkel, aber Eloise konnte zwei schwarze Punkte erkennen, die über dem Fensterbrett anfragten - offensichtlich die Holme der Leiter.

»Kannst du eine Nachricht entdecken?«, fragte George, der hinter ihr stand und an ihr vorbei in den Raum hineinlugte.

Eloise hob die Kerze, die sie in der Hand trug, und ging zu der Kommode hinüber. Nichts, und auch auf dem marmornen Kaminsims stand kein Brief. Sie wollte sich gerade umdrehen und den Rest des Raumes absuchen, als George dicht hinter auftauchte. Eloise unterdrückte einen Aufschrei. George schnaufte schwer und die Kerze verlöschte. Nun standen die beiden im Stockdunkeln da. Das einzige Licht stammte von den flackernden Wandhaltern auf dem Gang, die Eloise zuvor entzündet hatte.

»Eloise, wir müssen ihr so schnell wie möglich nach!«, sagte George mit einem seltsam drängenden Unterton in der Stimme. Er packte sie an den Schultern und schob sie auf die Tür zu. Eloise kam sich vor wie ein Bündel Wäsche, besonders, als George sie in seiner Eile, sie aus dem Zimmer zu schieben, gegen den Türrahmen stieß.

Im Flur riss sie sich von ihm los. »Was zum Teufel ist in Sie gefahren, Mylord?«

George seufzte. Das war es wohl mit dem vertraulichen Umgangston. Offensichtlich herrschte nun wieder Kriegszustand.

»Wir müssen uns ankleiden und sofort in die Kutsche steigen, Eloise. Wenn wir jetzt aufbrechen, haben wir noch eine gute Chance, sie heute Nacht oder morgen einzuholen, bevor sie die Grenze überqueren. Wie Sie wissen, braucht man mindestens zwei Tage bis nach Schottland.«

»Aber wer ist es?«, fragte Eloise kläglich. »Ich habe Sophie stets versichert, sie könne heiraten, wen sie möchte. Warum sollte sie durchbrennen? Warum hat sie keine Nachricht hinterlassen? Sie muss uns doch eine Nachricht geschrieben haben!« Eloise steuerte wieder auf Sophies Schlafzimmertür zu.

George packte sie mit eisernem Griff am Arm. »Wir haben keine Zeit für die Nachricht, Eloise. Sie müssen sich sofort anziehen. Wenn wir sie rechtzeitig einholen, können wir so tun, als wären wir spät von einem Ball zurückgekehrt.« Er zerrte seine Frau zu ihrem eigenen Zimmer und schob sie hinein.

»Hier, ziehen Sie das hier an!« George zog wahllos ein Kleid aus dem Schrank. Eloise blickte verstört auf das safranfarbene Ballkleid.

»Ich kann nicht.«

Obwohl seine Frau eine der zähesten Damen der Londoner Gesellschaft war, stand sie allem Anschein nach kurz davor, in Tränen auszubrechen.

»Doch, das das können Sie.« Er löste den Gürtel ihres Morgenmantels, und Eloise umklammerte instinktiv die Vorderseite ihres Nachthemds.

»Sie haben fünf Minuten«, sagte George sehr langsam, aber sein Tonfall ließ keinerlei Spielraum für Diskussionen. »Ich werde nun die Kutsche bestellen. Ich komme in fünf Minuten zurück und dann sind Sie zum Aufbruch bereit.«

Eloise nickte benommen. Als er wieder in der Tür auftauchte, trug sie statt eines Ballkleids ein streng geschnittenes Straßenkleid aus blauer Serge. Es stand am Rücken offen, da Eloise es nicht hatte zuhaken können.

»Nein, Sie müssen ein Ballkleid tragen.« Als Antwort auf ihre stumme Frage fuhr er fort: »Wir haben erst halb zwei morgens, Eloise. Wir müssen so aussehen, als kämen wir von einem Ball zurück.«

Eloise nickte. George zog ihr mit einer energischen Bewegung das Kleid von den Schultern und entblößte die weiße Haut ihres Busens. Eloise bedeckte sich hastig.

»Sie gehen und ich kleide mich an«, sagte sie heiser.

Ihr Gatte trat einen Schritt zurück und ein sardonisches Lächeln umspielte seine Mundwinkel. »Wissen Sie, dass ich seit Sophies Geburt nicht mehr in diesem Zimmer war, Eloise? Ich wurde hereingebeten, um das Kind zu begutachten - ich glaube, man gestattete mir fünf Minuten -, und danach bin ich nie wieder über die Schwelle getreten.«

Ihre Blicke begegneten sich einen Moment lang und dann ging George in sein Zimmer.

Eloise zog das Ballkleid an und steckte sich hastig das Haar hoch. Dann rannte sie durch ihr Ankleidezimmer in den angrenzenden Raum. Wortlos hakte George ihr das Kleid zu und dann stiegen sie die Treppe hinunter. Sofort trat Carroll zu ihnen.

»Die Marquise und ich nehmen noch an einer späten Verpflichtung teil«, verkündete George.

»Sie werden sich freuen zu hören, dass sich Ihr Verdacht nicht bewahrheitet hat. Lady Sophie liegt brav in ihrem Bett und liegt keinerlei Pläne, durchzubrennen.«

Carroll verbeugte sich und murmelte, wie sehr ihn die Neuigkeit freue. Er hielt die Tür auf, als der Marquis und Marquise mit unziemlicher Hast in die wartende Kutsche kletterten.

>Und wo wollt ihr mitten in der Nacht hin, wenn nicht zur Poststraße nach Gretna Green?! <, hätte Carroll seine Herrschaft gerne gefragt, wagte es aber nicht. >Und was soll ich mit der Leiter tun? Und wollen Sie mir wirklich weismachen, dass Lady Sophie morgen früh um sieben völlig ungerührt nach ihrer heißen Schokolade klingeln wird?<

Nun, eine Frage konnte er sich selber beantworten. Ohne weiteres Aufhebens befahl Carroll Philippe, die Leiter aus dem Garten zu entfernen.

Oben in Sophies Schlafgemach stützte sich Patrick auf den Ellenbogen und betrachtete das Gesicht von Braddons -nein, seiner zukünftigen Frau. Unter seinen Blicken öffnete Sophie die Augen und schaute zu ihm auf. Im dämmrigen Licht wirkten ihre Augen beinah mitternachtsblau.

Patrick strich mit dem Finger über ihre Unterlippe. »Wir müssen Braddon nun eine neue Frau suchen. Wir können ihn schließlich nicht einfach in der Patsche sitzen lassen. Was für ein Jammer, dass du keine Schwester hast, Liebste!«

»Oder du«, sagte Sophie verschmitzt. Eine verräterische Röte stieg ihr in die Wangen. Sie lag unbekleidet im Bett (wenigstens schien sie mit einem Laken zugedeckt zu sein) und unterhielt sich mit Patrick, den sie heiraten würde und mit dem sie gerade

»Deine Eltern waren eben hier«, sagte Patrick. Sein Grinsen wurde breiter. »Du hast geschlafen wie ein Baby.«

»Was?«, brach es mit einem erstickten Aufschrei aus ihr heraus.

Der Finger, mit dem Patrick eben noch über ihre Lippe gerieben hatte, wanderte nun ihren Hals entlang. »Deine Mutter hat uns nicht gesehen, aber dein Vater. Er hat deine Mutter praktisch auf den Flur hinausgedrängt. Offensichtlich glaubt sie, dass du durchgebrannt bist. Sie hat nach einer Nachricht gesucht.« Seine Finger wanderten unter das Laken.

Sophie richtete ihren Blick fest auf sein Gesicht und versuchte, seine Berührungen zu ignorieren. »Willst du etwa behaupten, dass mein Vater dich gesehen und nichts gesagt hat?«

Patrick nickte.

»Aber warum?« Sophie schaute ihn mit großen, weit aufgerissenen Augen an. »Warum zum Teufel hat er dich nicht gefordert oder hat mich eine Metze geschimpft?«

»Eine Metze?« Patrick blickte sie verwundert an. »Woher hast du denn diesen altmodischen Ausdruck, Liebste?«

Sophie errötete. »Ich ... so nennt meine Mutter manche Frauen.«

»Hm.« Patrick schob ein Bein auf Sophies Schenkel und sie errötete noch heftiger. »Ich glaube, er wollte mir die Gelegenheit geben, unauffällig zu verschwinden«, sagte Patrick.

»Oh!«, entfuhr es Sophie und ihr Gesicht wurde feuerrot.

Patrick verlagerte das Gewicht seines Beins und plötzlich war jeder Nerv in ihrem Körper in Aufruhr. Er beugte den Kopf und strich mit den Lippen über ihren Mund, als ein scharrendes Geräusch ertönte und das obere Ende der Leiter zu wackeln begann, noch einmal gegen die Mauer stieß und dann verschwand.

»Oh weh«, murmelte Patrick dicht an Sophies Mund. »Wir werden wohl bald entdeckt werden.«

Sophie gab keine Antwort. Ihre Hände erforschten die glatte Haut auf Patricks Rücken, während sein Mund sich auf ihre Lippen presste und ihr eine verzehrende Hitze durch die zitternden Gliedmaßen jagte.

Widerstrebend löste sich Patrick von ihr, setzte sich auf und fuhr sich durch das Haar. »Liebste, ich mache mich wohl besser auf den Weg.« Er blickte auf Sophie hinunter, die ganz still dalag. Langsam streckte er die Hand aus und strich ihr mit dem Handrücken über die Wange.

»Du bist die schönste Frau, die ich je gesehen habe«, sagte er mir rauer Stimme.

Ein Lächeln huschte über Sophies Lippen. »Als ich mich letzten Monat weigerte, dich zu heiraten, wirktest du aufrichtig erleichtert.«

»Wirklich?« Patrick lachte. »Um ehrlich zu sein, war ich zutiefst gekränkt.«

»Oh.« Sophie nickte. Das erklärte, warum Patrick statt Braddon die Leiter hinaufgeklettert war. Ihr gefiel der Gedanke ganz und gar nicht, dass ihre Zukunft durch die kindische Rivalität zwischen zwei Männern entschieden wurde, aber sie war in diesem Moment einfach zu glücklich, um sich darüber Sorgen zu machen.

»Warum hast du mich also abgewiesen?«, fragte Patrick.

Ein Schatten flog über Sophies Züge. »Es lag nicht an dir, Patrick.« Sie errötete. »Ich war sehr ver -«, Sie fing sich rechtzeitig. »Nun, ich habe einfach nicht sehr realistisch gedacht, Ich dachte ... ich weiß nicht, was ich gedacht habe.« Sie hob noch einmal an. »Ich weiß jetzt, dass ich sehr feige war.«

Patrick streifte gerade sein Hemd und seine Hosen über, aber bei ihren Worten drehte er sich um und schaute Sophie überrascht an. Feige? Gerade, als er zu einer Erwiderung ansetzen wollte, stellte sie ihm eine Frage.

»Wie willst du von hier verschwinden? Ich glaube, die Leiter ist verschwunden.«

»Natürlich durch den Vordereingang.« Patrick setzte eine arrogante, überhebliche Miene auf, die ihm Generationen von adligen Vorfahren mitgegeben hatten. »Es würde mich doch sehr wundern, wenn eurer Butler meine Anwesenheit im Haus hinterfragen würde.«

»Wo, glaubst du, sind meine Eltern?«

»Ich nehme an, dein Vater wird dem Kutscher Anweisung geben, eine Zeit lang die Poststraße entlangzufahren, und ihm dann befehlen, kehrt zu machen.« Patricks Stimme klang einen Moment lang gedämpft, als er sich den großen Umhang umlegte. »Du dürftest dich morgen auf eine Menge Fragen gefasst machen, Liebling. Ich glaube, deine Mutter wird ganz besonders auf deinen Vater wütend sein.«

»Sie ist ständig wütend auf ihn«, erwiderte Sophie.

Patrick warf ihr einen fragenden Blick zu.

»Er schläft zu häufig mit anderen Frauen«, erklärte sie bereitwillig.

Patrick ließ sich in Braddons wallendem Umhang auf der Bettkante nieder.

Sophie blickte mit schweren Lidern zu ihm auf. »Meine Mutter ist, was seine Mätressen angeht, nicht sehr tolerant. Aber du musst dir keine Sorgen machen; ich werde sehr tolerant sein.«

Patrick lächelte ein wenig verkniffen. »Ich hoffe, du wirst keinen Anlass zur Toleranz bekommen.«

Sophie fiel langsam wieder in einen leichten Schlummer. »Du hast wirklich nichts zu befürchten, Patrick. Ich gehöre nicht zu der Sorte Frauen, die Schwierigkeiten machen. jetzt, da ich dich heiraten werde, will ich mich darüber nicht beschweren.« Sie schloss die Augen.

Patrick beobachtete mit schmalen Augen, wie sich Sophies Gesicht entspannte und sie ins Reich der Träume entschwand. Es versetzte ihm einen Schock, als er erkannte, dass sie keinerlei Vertrauen in seine Fähigkeit besaß, sich von anderen Frauen fern zu halten. Sie drehte sich ein wenig zur Seite und schmiegte die Wange in ihre Hand.

Patrick strich über Sophies seidige Lockenpracht, die sich auf dem Laken ausbreitete. Sie musste geblutet haben, als er ihr die Jungfräulichkeit nahm, aber sie hatte kein Wort gesagt. Sie war also doch kein Feigling. Aber sie hatte kein Vertrauen in ihn. Warum nicht? Was konnte sie über ihn gehört haben? Vielleicht Geschichten über sein Verhalten aus der Zeit, bevor sein Vater ihn ins Ausland geschickt hatte. Aber Patrick wollte nichts Ungewöhnliches einfallen, außer den üblichen Streichen eines kräftigen zwanzigjährigen Burschen. Da Sophie sich jedoch bereit erklärt hatte, Braddon zu heiraten, dessen Reputation nicht die Beste war, mussten über ihn selber wahrlich schlimme Geschichten im Umlauf sein. Nein, er hatte Braddons Titel vergessen. Sophie hatte eine Gräfin werden wollen. Nun würde sie sogar eine Herzogin werden.

Patricks Züge verkrampften sich. Warum auch immer sie gezögert hatte, ihn zu heiraten, so blieb ihr nun keine Wahl. Sie gehörte ihm, ihm ganz allein. Er stand auf, beugte sich ein letztes Mal über sie und strich beinah wie unter Zwang über die köstlichen Rundungen ihres entspannten Körpers. Gott, er sah besser zu, dass er verschwand, bevor er wieder den Kopf verlor.

Patrick richtete sich auf. Geschmeidig wie eine Raubkatze ging er zu Sophies Kommode hinüber und steckte sich die Perlenkette in die Tasche, die sie am Abend getragen hatte. Dann verließ er den Raum und schloss leise die Tür hinter sich. Langsam ging er die Treppe hinunter und gab sich dabei keinerlei Mühe, das laute Geräusch seiner entschlossenen Schritte auf den marmornen Stufen zu dämpfen.

Carroll hatte Philippe in der Eingangshalle postiert und ihm Anweisung gegeben, darauf zu warten, dass die Herrschaften von dem Ball zurückkehrten. Der Lakai blickte verwirrt auf, als ein feiner Pinkel in einem schwarzen Umhang gemessenen Schrittes die Treppe herunterkam. Zuerst starrte er ihn mit offenem Mund an, aber dann kam Carrolls ausgezeichnetes Training zum Tragen und Philippe nahm Haltung an. Dann sprang er zur Tür und hielt sie ihm mit gesenktem Kopf auf.

Patrick warf ihm einen amüsierten Blick zu, während er aus der Tür schlenderte. Dann blieb er stehen.

Ach war nicht hier«, sagte er sanft.

Philippe nickte. Er war nicht umsonst gebürtiger Franzose.

»Es ist jedoch möglich, dass ein Dieb im Haus war«, fügte Patrick hinzu.

Philippes Blick schweifte unruhig zur Seite und er wünschte, Carroll wäre bei ihm.

»Ein Dieb, Sir?«

»Unglücklicherweise«, murmelte Patrick. »In London treibt ein Dieb sein Unwesen, der eine Leiter mitbringt, durch offene Fenster steigt und sämtliche Juwelen stiehlt, die offen im Zimmer herumliegen. Es ist durchaus möglich, dass der Dieb heute Nacht unterwegs ist.«

Philippe kroch ein Anflug von Panik den Nacken hinauf. Was sollte er als Nächstes tun? Unter dem Blick des groß gewachsenen Aristokraten wurde ihm beinah schwindelig.

»Vielleicht sollte ich einen Bow Street Runner rufen«, schlug er vor, nachdem er zuerst schwer schlucken musste.

Dies wurde mit einem kühlen Lächeln begrüßt. »Das wäre ohne Zweifel sehr weise.« Patrick stieg beschwingt die Stufen zum Trottoir hinunter. Unter Philippes Blicken sprang er in eine Kutsche, die an der Ecke wartete. Erst dann wagte der Lakai, auf die Banknote in seiner Hand hinunterzublicken.

»Hallo!« Philippe hatte mehr Geld bekommen, als er in drei Jahren verdiente ... genug, um seine kleine Schwester aus ihrer Stellung als Küchenmädchen zu befreien, die sie so sehr hasste, und ihr eine Ausbildung bei einem Umhangschneider zu beschaffen. Dankbarkeit machte sich in ihm breit.

Dann drehte er sich schnell um und rannte in den Dienstbotentrakt. Ihm war gerade das Gerücht über einen Juwelendieb zu Ohren gekommen, der so lautlos über eine Leiter in die Häuser stieg, dass die schlafenden Bewohner keinen Laut hörten.

Und so kam es, dass ungefähr eine Stunde später die äußerst verärgerte Marquise und ihr Gatte bei ihrer Rückkehr das Haus hell erleuchtet vorfanden und eine kleine Truppe Bow Street Runner antrafen, die ungelenk im Salon herumstanden.

Eloise blieb völlig verwirrt stehen, als sie ihre Tochter erblickte, die sich hastig angekleidet und das Haar mit einem einfachen Band zurückgebunden hatte. Offensichtlich preschte sie in diesem Moment doch nicht die Poststraße in Richtung Gretna Green entlang. Eloise wurde von den starken Händen ihres Mannes in den Raum geschoben.

»Was ist hier los?« Die Stimme des Marquis klang scharf und die kleine Gruppe drehte sich abrupt um.

Die Stimmung des Vorgesetzten der Polizisten besserte sich merklich. Hier war ja endlich der Herr des Hauses, mit dem man reden konnte.

»Es ist so, Mylord«, sagte Grenable wichtigtuerisch. »Es gab einen Diebstahl im Haus.«

»Einen Diebstahl?«

»Ja, Sir. Ihre Tochter vermisst eine wertvolle Perlenkette -«

»Perlen?«

Grenable warf einen Blick auf die Herrin des Hauses. Sie sah ein wenig benommen aus.

»Ja, Mylady, offensichtlich fehlt eine Perlenkette.« Grenable wandte sich wieder an den Marquis. »Es hat in der Vergangenheit schon etliche solcher Diebstähle gegeben. Wir haben unter dem Fenster der jungen Dame die Spuren von einer Leiter und mehrere Fußabdrücke gefunden. Ich vermute also, dass wir es hier mit einer Bande zu tun haben. Wahrscheinlich sind sie hergekommen, haben die Leiter aufgestellt, und dann ist einer von ihnen mucksmäuschenstill hinaufgeklettert. Die junge Dame hat zugegeben, dass ihre Perlen ganz offen auf der Kommode in ihrem Zimmer lagen, geradezu als Aufforderung zum Diebstahl, wenn Sie mir die Bemerkung verzeihen wollen.« Er wies mit dem Kopf auf Sophie, die verwirrt nickte.

Erst langsam begriff sie die Situation. Die überraschenden Ereignisse der letzten Stunde erleichterten es ihr nicht gerade, ihre Gedanken zu ordnen. Sie war alleine in ihrem Bett aufgewacht und durch Simones hysterische Worte aufgescheucht worden. Die Zofe ihrer Mutter hatte anscheinend bemerkt, dass das Haus ausgeraubt worden war. Oder hatte es einer der Lakaien entdeckt? Niemand schien wirklich etwas Genaues zu wissen. jedenfalls lenkte der pochende Schmerz zwischen ihren Schenkeln ihre Aufmerksamkeit immer wieder von dem Verlust ihrer Perlen ab. Außerdem hatte Patrick sie ohne ein Wort des Abschieds verlassen, wenn ihre Erinnerung sie nicht trog.

Grenables unangenehme Stimme riss sie erneut aus ihren Gedanken. Er war ein untersetzter, schmieriger Mann mit einem ungepflegten Bart. »Ich werde die junge Dame sehr genau befragen müssen«, sagte er. »Es ist mir nicht ganz klar, warum Lady Sophie gestern Abend ihr Fenster geöffnet hat, wenn man bedenkt, dass ihre Zofe beteuert, sie habe es vor dem Zubettgehen fest verschlossen.«

Sophie schluckte nervös und hob den Blick. Ihre Mutter beobachtete sie stirnrunzelnd und sogar ihr Vater musterte sie scharf Sie kam sich vor wie bei einer Theateraufführung, für die sie ihren Text nicht gelernt hatte.

»Ich wollte einfach etwas frische Nachtluft genießen«, sagte sie mit zittriger Stimme. Als sie obendrein einen wohlwollenden Ausdruck in den Augen ihres Vaters sah, brach sie in Tränen aus.

Sie weinte, weil Patrick sich nicht von ihr verabschiedet hatte und weil sie nicht begriff, warum sie seiner Verführung so gedankenlos nachgegeben hatte.

Und so wurden Grenables Untergebene Zeuge, wie er unbehaglich von einem Fuß auf den anderen trat, weil er die junge vornehme Dame zum Weinen gebracht hatte.

Ihr Vater war sofort an ihrer Seite, aber Eloise reagierte etwas langsamer. Der Anblick von Sophies Tränen überraschte sie, denn wenn sie sich recht erinnerte, hatte ihre Tochter seit sie sechs oder sieben war in ihrer Anwesenheit nicht mehr geweint. Doch da saß sie und unterdrückte ein Schluchzen - und das auch noch wegen des Verlustes einer Perlenkette!

»Sie hat einen Schock«, sagte George tröstend und blickte dann unverwandt in die erstaunten Augen seiner Frau. »Es kann einen schon erschrecken, dass in der Nacht ein räuberischer Krimineller durch das eigene Schlafzimmer geschlichen ist.«

Eloise drehte sich um und warf Grenable einen eisigen Blick zu. Unwillkürlich trat er einen Schritt zurück. »Ich wüsste nicht, welche Hinweise meine Tochter Ihnen zur Ergreifung des Kriminellen geben könnte, der heute Nacht in unsere Haus eingebrochen ist«, sagte sie scharf. »Ich schlage vor, Sie machen sich ohne Verzögerung daran, die Straßen zu durchkämmen.«

Grenable schluckte. Natürlich hatte die Marquise Recht. Die Sache mit dem offenen Fenster war ihm einfach ein wenig seltsam vorgekommen. Er tat besser daran zur Bow Street zurückzukehren und eine Beschreibung der Perlenkette an die bekannten Hehler zu schicken. Er rieb sich die Hände und verbeugte sich tief, als die Marquise ihre Tochter aus dem Raum führte.

»Ich stimme ihr voll und ganz zu«, wandte er sich an den Marquis, als sich die Tür hinter Eloise und Sophie schloss. »Es gibt hier nichts mehr für mich zu tun. Ich muss Sie jedoch darauf aufmerksam machen, Mylord, dass die Chancen sehr gering sind, die Kette der jungen Dame zurückzubekommen.«

Der Marquis wirkte erstaunlich ruhig, als er Grenable die Hand gab. »Tun Sie Ihr Bestes, Mann, tun Sie einfach nur Ihr Bestes. Ich zähle nicht zu denjenigen, die die Runners kritisieren. Nach dem zu urteilen was mir bis jetzt zu Ohren gekommen ist, sind Sie wirklich eine ganz ausgezeichnete Truppe. Gute Männer, und immer auf der Jagd nach Übeltätern.«

»Ja«, erwiderte Grenable ein wenig unsicher. »Wir tun wirklich unser Bestes.« Bevor er darüber nachdenken konnte, wie ihm geschah, stand er auch schon vor der Haustür und machte sich auf den Weg zurück in die Bow Street.

Einer seiner Grundsätze war, es seinen Männern niemals zu zeigen, wenn er verunsichert war, und so beschloss Grenable, das merkwürdige Verhalten des Marquis zu vergessen. Was bedeutet so einem Mann schon eine Perlenkette? Grenable sollte besser seinem Glücksstern danken, dass dieser Aristokrat keinen Aufstand machen würde, wenn die verdammte Perlenkette nicht wieder gefunden wurde. Der Gedanke besserte seine Laune.

Carroll, der Butler der Familie, war noch besser gelaunt, als er erkannte, dass sein Herr scheinbar nicht die Absicht hegte, ihn wegen seiner verleumderischen Behauptung, Lady Sophie sei durchgebrannt, zu entlassen.

»Verschwenden Sie keinen Gedanken mehr daran, Carroll«, sagte George aufgeräumt. »Das war wirklich eine ganz nahe liegende Annahme. Ich hatte es ja selber schon geglaubt. Aber wir haben Ihnen ja gesagt, dass Lady Sophie friedlich in ihrem Bett lag, nicht wahr? Es ist nur ärgerlich, dass ihre Mutter und ich nichts von dem Dieb wussten, als wir zu dem Ball aufbrachen. Aber das Wichtigste ist, dass Lady Sophie unbeschadet in ihrem Bett schlummerte.« »Gute Nacht, Carroll.« Und damit ging der Marquis davon und rieb sich zufrieden die Hände.

Seltsames Verhalten für einen Mann, der gerade einen Batzen Geld an einen Dieb verloren hat, dachte Carroll. Aber was geht es mich an?

02 - Heiße Nächte der Leidenschaft
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